04. September 2025 - AI-Act
China macht KI-Kennzeichnung zur Pflicht... Deutschland zieht nach
Das bekannte Energieetikett bei Lampen wird zum Vorbild, KI Inhalte werden gekennzeichnet, China ab 2025, EU ab 2026

China macht KI-Kennzeichnung zur Pflicht... Deutschland zieht nach
Fragst du dich auch manchmal: „War das jetzt von ChatGPT oder von einem Menschen?“ China beantwortet die Frage einfach per Regel. Ab September 2025 müssen dort KI-Inhalte klar markiert werden. Deutschland folgt 2026. Heißt: Wer beruflich KI nutzt, braucht einen Plan.

Was passiert in China?
Ab 1. September 2025 gilt: Wurde der Inhalt mit KI erzeugt, gehört ein Hinweis dazu. Egal ob Text, Bilder oder Videos.
- Praxis: Instagram-Post, Werbetext, Produktfoto – alles mit Label wie „Mit KI erstellt“. Zusätzlich stecken unsichtbare Wasserzeichen in den Dateien.
- Aufsicht: Selbst App-Stores (z. B. Apple) sollen prüfen, ob Apps diese Regeln einhalten.
- Konsequenzen: Kennzeichnung entfernen oder fälschen? Strafbar. Ziel: Fakes und Manipulation eindämmen.
Deutschland zieht 2026 nach
Ab 2. August 2026 greift in der EU – also auch hier – eine ähnliche Pflicht (EU AI Act). Klingt groß, ist im Alltag aber handhabbar.
Wichtig für dich: Nutzt du ChatGPT als Vorlage und überarbeitest den Text anschließend wesentlich, musst du in der Regel nichts kennzeichnen. Die Pflicht greift vor allem, wenn die KI den Hauptteil liefert.
Drei schnelle Kategorien
- KI macht (fast) alles: Voller ChatGPT-Text → Kennzeichnung nötig
- KI hilft, du formst: Entwurf per KI, starke Überarbeitung von dir → keine Kennzeichnung
- Nur intern: Inhalte bleiben im Team → keine Kennzeichnung
Ausnahmen: Ist die KI-Herkunft offensichtlich (z. B. klar künstliche Bilder) oder handelt es sich um kreative Werke, kann die Pflicht entfallen.
Was du jetzt wissen solltest
- Reifegrad: Nur ca. 6 % der Unternehmen hierzulande sind gut vorbereitet.
- Kompetenzen: 79 % fehlt Basis-Know-how rund um KI.
- Bußgelder: Bis zu 15 Mio. € oder 3 % vom Jahresumsatz – bei 50 Mio. € sind das 1,5 Mio. €.
- Realität: Viele KI-Projekte scheitern nicht an der Technik, sondern an Vorbereitung und Prozessen.
Die gute Nachricht: Mit der Kennzeichnung startest du automatisch in eine sauberere KI-Praxis.
So setzt du’s pragmatisch um
Schritt 1: KI-Inventur
- Welche Tools nutzt ihr schon? ChatGPT für Texte? Canva/Midjourney für Bilder? Microsoft Copilot? KI-Funktionen in eurer Software?
Schritt 2: Klare Regeln
- „Bei vollständigen KI-Texten: Hinweis ‘Mit KI-Unterstützung erstellt’.“
- „Bei KI-Bildern für Website/Social: ‘KI-generiert’ in die Bildunterschrift.“
- „Bei starker Überarbeitung: keine Kennzeichnung.“

Schritt 3: Team abholen
Seit Februar 2025 sollen Unternehmen Mitarbeitende zu KI schulen. Kurzworkshop, E-Learning – Hauptsache, alle wissen, wann zu kennzeichnen ist.
Tipp: Für den schnellen Einstieg kannst du mein Schulungsvideo auf Udemy nutzen – kompakt, praxisnah, ohne Fachchinesisch. Dort zeige ich die Grundlagen der KI, sinnvolle Einsatzfelder im Alltag und die wichtigsten Punkte aus dem AI Act.
Praxisbeispiele
Kennzeichnung nötig bei:
- Kompletten ChatGPT-Webseitentexten
- Midjourney-Produktbildern
- KI-generierten Social-Posts
- Deepfakes oder manipulierten Bildern
Kennzeichnung nicht nötig bei:
- Stark überarbeiteten KI-Entwürfen
- Rechtschreib-/Stilkorrekturen
- Übersetzungen mit KI-Hilfe
- Internen E-Mails oder Dokumenten
Besondere Fälle
- Chatbots: Mach transparent, dass Nutzer mit KI sprechen.
- Deepfakes: Immer klar kennzeichnen.
- News/Themen von öffentlichem Interesse: KI-Texte markieren.
Fazit für deinen Alltag
Kein Drama. Die Kennzeichnungspflicht lässt sich ordentlich in den Alltag integrieren. E-Mails, Präsentationen oder Konzepte, die du nach einer KI-Vorlage wirklich überarbeitest, bleiben in der Regel kennzeichnungsfrei.
Riskant wird’s nur, wenn du gar nichts tust. Also lieber jetzt schlank starten – statt später ins Bußgeld zu rutschen.

Drei Sofort-Tipps
- Inventur: Wo nutzt du heute schon KI?
- Regelwerk: Wann labeln, wann nicht – kurz & klar.
- Team: Alle ins Boot holen, Fragen klären.
China 2025, hier 2026 – die Uhr tickt, aber wir haben genug Vorlauf. Nach ein paar Wochen fühlt sich das Labeln so normal an wie das Impressum auf deiner Website.
04.09.2025, Matteo Grappasonno